Der Erklärfilm zeichnet sich durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aus. Inwiefern Unternehmen von den kurzen, animierten Filmen profitieren, wo sie eingesetzt werden können und wie sie aufgebaut sind, erläutert der folgende Beitrag.
Innerhalb einer modernen Unternehmenskommunikation spielt das Erklärvideo eine immer wichtigere Rolle. Kurze Videos sorgen nämlich dafür, dass mehr Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe generiert und die Kundenbindung gesteigert wird. Unternehmen sollten daher nicht mehr auf den Einsatz von Video Content verzichten.
Komplexe Sachverhalte und erklärungsbedürftige Dienstleistungen oder Produkte kurz, anschaulich und nachhaltig vermitteln
Bei einem Erklärvideo handelt es sich um einen kurzen Animationsfilm, der in der Regel nicht länger als drei Minuten ist. In dem Video wird ein komplexer Sachverhalt, eine Dienstleistung oder ein Produkt kurz und präzise vorgestellt beziehungsweise erläutert.
Ein Erklärfilm sollte immer eine kleine Geschichte darstellen, die mit Hilfe von Grafiken oder animierten Zeichnungen erzählt wird. So wird es für den Zuschauer möglich, sich in den Protagonisten des Erklärfilms hineinzuversetzen und mit diesem mitzufiebern. So wird eine Vertrauensbasis geschaffen.
Bei einem Erklärfilm kommt es in hohem Maße darauf an, dass wirklich gute Geschichten – Stichwort Storytelling – erzählt werden, da die Menschen immer größeren Informationsfluten ausgesetzt sind. Interessante und spannende Geschichten heben sich davon ab. Beim Ansehen der Videos werden Bereiche im Gehirn aktiviert, die sonst nur bei eigenen Erinnerungen und Erlebnissen aktiviert werden. So findet eine optimale Speicherung des Gesehenen im Gedächtnis statt. Der Erklärfilm bietet somit die Möglichkeit, komplexe Fakten und Themen verständlich und nachhaltig zu vermitteln. Erklärfilme und Erklärvideos für digitales Marketing sind somit ein wichtiger Faktor, um Interessenten oder Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung auf anschauliche Weise näherzubringen.
Die Inhalte werden in der Regel durch einen Sprecher kommentiert. So entsteht der Vorteil, dass die Inhalte nicht nur visuell, sondern auch auditiv präsentiert werden können. Die Zielgruppe ist so in der Lage, die vermittelten Informationen noch besser aufzunehmen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Häufig dient ein Erklärfilm als sogenannter Türöffner. Das Video soll die Neugierde des Kunden wecken, grundsätzliche Informationen vermitteln und ihn zum Handeln bewegen. Daher kann das Erklärvideo immer eingesetzt werden, wenn eine Dienstleistung oder ein Produkt vermarktet werden soll. Die Vermarktung läuft dabei immer indirekt ab, sodass sich die Zielgruppe nicht überredet oder genötigt fühlt, einen Kauf zu tätigen. Der typische Werbecharakter ist nämlich kaum zu erkennen.
Auf der Website
Ein Erklärvideo fungiert als wahrer Klick-Generator. Wenn User die enstprechende Website besuchen, wird der kurze Film in der Regel sehr schnell angeklickt – der Konsum eines Videos ist schließlich wesentlich komfortabler als das Lesen eines langen Textes. Dies gilt insbesondere für die jüngeren Generationen, die mit YouTube und Video-Streaming-Diensten aufgewachsen sind.
Potentiellen Kunden können so die wichtigsten Informationen anschaulich und kompakt vermittelt werden. Darüber hinaus kann durch die längere Verweildauer auf der Website auch das Ranking innerhalb der Suchmaschinen positiv beeinflusst werden.
In den sozialen Medien
Um eine möglichst große Reichweite für das Erklärvideo zu generieren, sind die sozialen Netzwerke bestens geeignet. Auch mit einem kleinen Budget kann ein professioneller Erklärfilm auf Social Media viel Aufmerksamkeit generieren und sich verbreiten. Mit nur einem Klick wird das Video geteilt und erreicht so sehr viele Zuschauer. Außerdem erhalten Unternehmen in den sozialen Medien ein direktes Feedback von ihrer Zielgruppe, wodurch sie Optimierungspotenziale ableiten können.
Im E-Learning-Bereich
Im Bereich des E-Learnings spielen Erklärfilme ebenfalls eine wichtige Rolle. Die kurzen Videos rufen Emotionen bei den Zuschauern hervor, so wird wird das Langzeitgedächtnis aktiviert. Das bedeutet: Informationen können so optimal vermittelt und gespeichert werden – beim Lernen ist dies natürlich ein immenser Vorteil.
Auf dem Messestand
Auch auf einem Messestand kann ein Erklärfilm gewinnbringend eingesetzt werden. Auf Messen herrscht generell eine enorm große Informationsflut, weshalb es für Unternehmen darauf ankommt, aus der Masse hervorzustechen.
Wird der Erklärfilm auf einem Bildschirm gezeigt, nehmen die Besucher diesen wahr und richten ihre Aufmerksamkeit auf die animierten, bewegten Bilder. Die potentiellen Kunden bleiben stehen – schließlich möchten sie wissen, wie das Video endet.
Erstellung eines Erklärfilms – darauf kommt es an
Im Vorfeld der Erklärfilmproduktion ist es essentiell festzulegen, welche Inhalte in dem Film behandelt werden sollen. Schließlich muss das Video möglichst knapp und kurz ausfallen. Es muss also die Aufgabe bewältigt werden, das Wesentliche eines komplexen Themas herauszuarbeiten.
Natürlich kann der Kreativität bei Erklärfilmen im Grunde freien Lauf gelassen werden, dennoch gibt es bestimmte Punkte, die zur grundsätzlichen Orientierung dienen.
Protagonisten vorstellen
Um einen Hauptcharakter zu entwerfen, mit dem sich die Zuschauer identifizieren können, muss zuerst eine klare Definition der Zielgruppe erfolgen.
Durch die Identifikationsmöglichkeit wird erreicht, dass der Zuschauer sich in die Geschichte und die Probleme des Hauptakteurs hineinversetzen kann. So wird eine Beziehung zum Video aufgebaut, der Zuschauer fühlt sich verstanden. Die anschließende Handlungsaufforderung wird somit nicht als manipulative Absicht aufgefasst, die natürliche Abwehrhaltung wird gelöst.
Problem beschreiben
Es dauert nur acht Sekunden, bis die Zuschauer entscheiden, ob sie ein Video weiterschauen oder abbrechen möchten. Daher ist es essenziell, dass die entsprechende Herausforderung, die Sorge oder das Problem des Protagonisten, direkt zu Beginn dargestellt wird. Können sich die Zuschauer mit dem jeweiligen Problem identifizieren, spricht sie das Erklärvideo an und sie schauen weiter.
Lösung präsentieren
Nach der Einführung des Problems muss der Erklärfilm aufzeigen, worin die Lösung besteht. Dies ist der Zeitpunkt, an dem das Produkt, die Dienstleistung oder das Unternehmen zum ersten Mal überhaupt in dem Video auftaucht. Natürlich muss dabei die Aufmerksamkeit der Zuschauer weiterhin aufrecht erhalten werden.
Vorteile darstellen
Nach einer Weile festigt sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer gefestigt – so können an diesem Punkt Verkaufsargumente und weiterführende, wichtige Informationen eingebunden werden. Die können beispielsweise aus der Firmen- oder Produktpräsentation bestehen. Den Zuschauern wird die Lösung für das Problem des Protagonisten aufgezeigt und die dabei entstehenden Vorteile vermittelt.
Falls es sich um sehr komplexe Zusammenhänge oder Themen handelt, kann die Lösung oft nicht an einem simplen Beispiel dargestellt werden. Analogien sind in diesem Fall äußerst hilfreich, da sie einfacher zu greifen sind und sich so besser im Gedächtnis der Zuschauer einprägen.
Geschichte rund abschließen
Zum Ende des Erklärfilms sollte ein Bezug zu seinem Beginn hergestellt werden. Dies ist der Zeitpunkt, an dem der Nutzen für den Kunden noch einmal zentral und präzise formuliert dargestellt wird.
Call-to-Action einbauen
Der Call-to-Action wird am Ende des Videos eingebettet. Mit diesem wird der Zuschauer dazu aufgefordert, eine bestimmte Handlung durchzuführen, beispielsweise die Kontaktaufnahme über ein Formular oder den Kauf des entsprechenden Produkts. Hilfreich ist es auch, am Schluss des Films das Unternehmenslogo einzublenden, damit sich dieses im Kopf der Zielgruppe verankert.
Wurde das Konzept nach den oben genannten Punkten erstellt, müssen die Illustrationen gewählt werden. Im Konzept sollten diese bereits vorgezeichnet oder auf der Bildebene schriftlich festgehalten worden sein. Dann können diese von einem professionellen Illustrator erstellt werden.
Ein Erklärfilm sollte keinesfalls auf einen professionellen Sprecher verzichten. Die Speicherung der vermittelten Informationen wird durch die auditive Aufnahme nämlich zusätzlich optimiert. Einen großen Unterschied macht dabei, ob die Sprachaufnahme durch einen Profi oder einen Laien getätigt wurde.
Die passende Atmosphäre wird dem Erklärfilm durch eine mit Bedacht gewählte Hintergrundmusik verliehen. Wichtig ist, dass diese nur leise eingeblendet wird, da das Hauptaugenmerk auf der Stimme des Sprechers liegen sollte.